Was bedeutet das Datum 1750 auf einer alten Karteikarte der Handwerkskammer Ulm? Diese Frage veranlasste unseren Spurensucher genauere Recherchen über dieses bemerkenswerte aber eben auch zunächst vollkommen unbelegte Datum einzuholen. Unser Familienforscher zog los und fand folgende Daten: Nach dem 30jährigen Krieg ist im benachbarten Trochtelfingen das Geschlecht der Stahringer durch den in Lauterbach geborenen Georg Stahringer bodenständig geworden. Dieser stirbt am 14.02.1704. Unter zahlreichen Nachkommen taucht Melchior Stahringer auf. Dieser ist am 29.02.1795 geboren und stirbt im Jahre 1873 als Schreinermeister. Von seinen Kindern erlernen drei das Schreinerhandwerk. Der älteste Sohn Johann Georg, geboren am 06.10.1824, übernimmt den väterlichen Handwerksbetrieb. Er stirbt am 01.08.1884 in Trochtelfingen. Gleichzeitig heiratet sein Bruder Tobias, geb. am 04.10.1826 Anna Maria Rahm aus Goldburghausen. Da diese am Kindbett stirbt, ehelicht er noch im gleichen Jahr die Schwester Anna Katharina. Der Großvater dieser beiden Schwestern, Johann Georg Rahm, war Zimmermann in Goldburghausen. |
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Als Tobias Stahringer am 25.08.1882 stirbt, übernimmt sein Sohn Johann Georg Gottfried das väterliche Handwerk. Dieser heiratet im Jahre 1884 Sophie Lechler aus Pfäfflingen. Von ihren sechs Kindern soll Karl den Beruf des Zimmermanns erlernen. Da Karl und auch sein Bruder Fritz im Krieg fallen, führt Gottfried Stahringer mit seiner jüngsten und ledigen Tochter Babette den Werkstattbetrieb fort. |
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Babette Stahringer heiratet im August 1921 Michael Schäble, der am 29.04.1891 in Wechingen geboren ist. Michael Schäble erlernt mit herausragenden Ergebnissen das Schreinerhandwerk und legt auch später die Meisterprüfung mit sehr gutem Erfolg ab. Durch sein gutes Fachwissen, das er sich in verschiedenen Schreinerwerkstätten u.a. auch in München und Fürth aneignen kann, kehrt neuer Schwung in die dörfliche Schreinerei ein. Michael investiert in elektrisch angetriebene Maschinen und in ein neues Werkstattgebäude, das im Jahre 1947 am Ortsrand von Goldburghausen errichtet wird. Babettes und Michaels jüngster und einziger Sohn von vier Kindern, Fritz Schäble, erlernt in den Jahren 1950 bis 1953 den Schreinerberuf. Da Michael Schäble nach kurzer, schwerer Krankheit am 01.12.1960 verstirbt, legt Fritz bereits mit 23 Jahren die Meisterprüfung mit sehr gutem Erfolg ab, um den elterlichen Betrieb zu übernehmen. |
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Mit Fritz Schäble, geb. am 29.01.1936 geht eine weitere Generation in die traditionsreiche handwerkliche Bindung. Auch Fritz vergrößert in den Jahren 1962 und 1974 seinen Betrieb durch bauliche Erweiterungen. |
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Am 28.10.61 heiratet Fritz seine große Liebe - Gertraud Rummel, geb. am 24.04.39 in Deiningen/Möderhof. Gertraud schenkt Fritz vier gesunde Töchter. Im Jahre 1980 wird der Betrieb nochmals durch einen Anbau vergrößert. Durch weitere zahlreiche Investitionen im Maschinenbereich, sehr gut qualifizierte Mitarbeiter und durch die tatkräftige Unterstützung von Gertraud wird der Betrieb erfolgreich weitergeführt. Doch leider ist kein Nachfolger für die Firma Schäble in Sicht. Da Fritz und Gertraud in Rente gehen wollen, droht der Betrieb verkauft zu werden. Dieser Tatbestand erweckt in der Tochter Birgit den Ehrgeiz den Betrieb weiterzuführen. Birgit Schäble, geb. am 22.03.68 besucht mit 27 Jahren die Holzfachschule in Rosenheim und schließt diese als Holztechnikerin erfolgreich ab. |
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Gleichzeitig absolvieren die Gesellen der Fa. Schäble - Stefan Strobel und Peter Fuchs - die Meisterprüfung mit gutem Erfolg. Am 01.01.97 geht der Betrieb an Birgit Schäble, Stefan Strobel, Peter Fuchs und Thomas Fuchs in Form einer GmbH über. Die Firma firmiert nun mit dem Namen Schäble GmbH. Überwiegend wird heute im Objektbau gearbeitet. Durch eine gute Auftragslage wächst der Betrieb auf fünfzehn Mitarbeiter an. Durch stetige Investitionen im Maschinenbereich aber auch im Verwaltungsbereich hält sich die Fa. Schäble auf modernem Stand. Trotz der immer schwieriger werdenden Wirtschaftslage im Baugewerbe steigt der Umsatz und die Mitarbeiterzahl in den letzten Geschäftsjahren. Im Sommer erfolgt daher ein weiterer Anbau einer Lager- bzw. Produktionshalle. Das wichtigste Betriebskapital stellen aber die Menschen im Unternehmen dar, vom meisterlich qualifizierten Betriebsinhaber über die fachlich versierten Gesellen bis zu den lernwilligen Auszubildenden. Durch dieses junge Team wird der Betrieb heute erfolgreich weiter geführt. |